Fuß- und Sprunggelenk

Zentrum für Orthopädie & Fußchirurgie in Nürnberg.

Wir möchten Ihnen einen Überblick über unser operatives Spektrum geben. Falls Sie spezielle Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Fuß und Sprunggelenk.

Ein Mensch legt im Laufe seines Lebens im Schnitt etwa ein Drittel der Entfernung vom Mond zur Erde zurück, wobei seine Mobilität entscheidend von der Gesundheit der Füße abhängt. Verletzungen beim Sport, im Beruf oder Alltag, angeborene oder erworbene Fehlstellungen, Systemerkrankungen wie Rheuma oder Diabetes Mellitus können diese beeinträchtigen.

Daher wollen wir die Mobilität unserer Patienten mit modernsten Behandlungsverfahren erhalten oder versuchen sie wieder herzustellen.

Durch die Spezialisierung auf Fuß und Sprunggelenk erreichen wir große operative und konservative Fallzahlen, beste Voraussetzung für einen hohen Qualitätsstandard durch Erfahrung.

Fußchirurgie.

Die Fußchirurgie stellt neben der arthroskopischen Chirurgie einen Schwerpunkt der Praxis dar. Angeboten werden sämtliche Operationsmethoden des Hallux Valgus, primär gelenkerhaltend, sowie der Hammerzehen. Mittelfußeingriffe werden auch mit Teilversteifungen durchgeführt.

Bei einsteifenden Großzehengrundgelenken werden verschiedene gelenkerhaltende, versteifende und gelenkersetzende (Prothese) Operationen durchgeführt. Moderne Nachbehandlungsverfahren ermöglichen eine Frühmobilisierung z.B. in Verbandschuhen. Sprunggelenk: Hier werden neben arthroskopischen Eingriffen auch offene Eingriffe angeboten: Außenbandplastik bei chronischer Außenbandinstabilität. Operationen bei Peronealsehnenverrenkung usw.

Folgende Erkrankungen und Veränderungen am Fuß und Sprunggelenk werden behandelt:

Hallux Valgus.

Der prominente Großzehenballen ist in den Industrieländern eine der häufigsten Fehlstellungen am Fuß. Besteht die Fehlstellung lange und nimmt im Verlauf zu, so treten Beschwerden auf. Im normalen Schuhwerk hat der Patient meist starke Beschwerden, bis sich der Schuh und der Fuß einander angepasst haben. Das häufige Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen und spitzer, schmaler Zehenkappe, sowie die Wahl der zu kleinen Schuhgröße ist neben familiärer Veranlagung die Hauptursache für den Hallux valgus. Die Erkrankung tritt überwiegend bei Frauen auf  und stellt keinesfalls nur ein kosmetisches Problem dar.
Zur Behandlung des Hallux valgus gibt es nicht operative so wie operative Verfahren. Ohne Operation können gering ausgeprägte Fehlstellungen durch intensive Physiotherapie (tägliches Üben) und/ oder Tragen von verschiedenen Bandagen oder Schienen  mittel- bis langfristig behoben werden.
Da sich in den letzten Jahren die Fußchirurgie rasant entwickelt hat, können wir heute erprobte, schonende und sichere Operationen anbieten und damit langfristig gute Ergebnisse erzielen. Abhängig vom Grad der Fehlstellung wenden wir international etablierte Verfahren an: z.B. Chevron-, Scarf-, Doppelosteotomie am Mittelfußknochen, Akinosteotomie am Großzehengrundglied. Begleitet werden diese knöchernen Operationen immer von den nötigen Eingriffen an den Weichteilen: Kapselrelease, Sehnenchirurgie und ähnliches.

Folgende OP-Verfahren werden durchgeführt:

Chevron-Osteotomie

Zur Korrektur des leichten Hallux valgus wird der 1. Mittelfußknochen (Metatarsale) knöchern umgestellt wird. Der Hautschnitt erfolgt auf der Fußinnenseite von der Zehenbasis bis zur Mitte des Mittelfußknochens (ca. 6 cm). Bei der Chevron-Osteotomie wird dabei am körperfernen Ende des Metatarsale V-förmig durchgesägt und das Köpfchen, nach außen verschoben. Wir fixieren die verschobenen Knochenanteile mit einer Spezialschraube aus Titan Die knöchernen Überstände im Bereich des ehemaligen Ballens werden danach geglättet.

Nachbehandlung:
Fadenzug nach 12-14 Tagen
Physiotherapie
Entlastung des Vorfußes für 6 Wochen
Einlagenversorgung für 3-6 Monate

Scarf-Osteotomie

Im Vergleich zur Chevronosteotomie wird bei der Scarf-Osteotomie der 1. Mittelfuß-Knochen in einer speziellen Technik Z-förmig im Schaftbereich durchtrennt. Der Hautschnitt erfolgt ebenfalls auf der Fußinnenseite.  Entlang den Schnittkanten wird dann der gelenktragende Teil, das Köpfchen, nach außen verschoben. Wir fixieren die verschobenen Knochenanteile mit zwei Spezialschrauben aus Titan . Die knöchernen Überstände im Bereich des ehemaligen Ballens werden danach geglättet. Diese Methode wenden wir bei mittelschweren Fällen des Hallux valgus an.

Nachbehandlung:
Fadenzug nach 12-14 Tagen
Physiotherapie
Entlastung des Vorfußes für 6 Wochen
Einlagenversorgung für 3-6 Monate

Doppel-Osteotomie

Bei dieser Methode wird der 1. Mittelfußknochen an zwei Stellen durchtrennt. Es wird die Chevron Osteotomie mit einer aufklappenden Basisosteotomie kombiniert.
Diese Operation kommt bei schwersten Fällen des Hallux valgus zum Einsatz und erfordert meist die Knochenstabilisierung mit einer Titanplatte und Schrauben.
Diese Platte wird in den meisten Fällen nach ca  9-12 Monaten entfernt

Nachbehandlung:
Fadenzug nach 12-14 Tagen
Physiotherapie
Entlastung des Vorfußes für 6 Wochen im Vorfußentlastungsschuh
Einlagenversorgung für 3-6 Monate

Akin-Osteotomie

Bei dieser OP-Methode wird  der Knochen am Großzehengrundglied eingekerbt und ein kleiner Keil entnommen. Damit kann die Großzehe je nach Platzierung der Keilentnahme geschwenkt werden um die Ausrichtung und die Gelenkstellung zu verbessern. Zur Fixierung verwenden wir eine Titanschraube.
In der Regel wird dieser Eingriff als Ergänzung bei einer Umstellung des 1. Mittelfußknochens angewandt (z.B. Chevron, Scarf, Doppelosteotomie)

Nachbehandlung:
Fadenzug nach 12-14 Tagen
Physiotherapie
Entlastung des Vorfußes für 6 Wochen
Einlagenversorgung für 3-6 Monate

Kapsel-Eingriff Großzehengrundgelenk (GZGG)

Bei jeder Operation sollte ein Eingriff an der Gelenkkapsel des Großzehengrundgelenks durchgeführt werden. Der kleinzehenseitige Kapselanteil muß so durchtrennt werden, dass man das Mittelfußköpfchen wieder über die Sesambeine nach außen schieben kann. Wir wenden dabei in den meisten Fällen die transartikuläre Technik an, dass heißt, es ist kein zusätzlicher Hautschnitt nötig. Bei diesem Eingriff kann außerdem die Sehne des Musculus adductor hallucis an der Großzehe abgelöst werden, wenn dieser Muskel den Zeh zu sehr nach außen zieht. Danach können Mittelfußknochen und Großzehe wieder richtig übereinander gestellt werden.

Arthrodesen am Vorfuß (Lapidus-Arthrodese)

Die operative Versteifung eines Gelenkes wird Arthrodese genannt und meist bei fortgeschrittenen Arthrosen durchgeführt. Am Vor- und Mittelfuß führen wir Arthrodesen an den Zehengelenken und an den Gelenken zwischen Fußwurzel und Mittelfuß durch.
Am Großzehengrundgelenk (MTP-Gelenk) werden je nach Länge der Knochen die Gelenkflächen mit der Säge oder mit einer Spezialfräse abgetragen. Der Hautschnitt über dem Großzehengrundgelenk misst dabei ca. 8 cm. Sollte aufgrund von Voroperationen eine starke Verkürzung vorliegen muß ein körpereigener Knochen eingesetzt werden, den wir vom Beckkamm über einen ca. 6 cm langen Hautschnitt gewinnen. Fixiert werden die Knochen mit Schrauben oder Platten.

Nachbehandlung:
Fadenzug nach 12-14 Tagen
Physiotherapie
Entlastung des Vorfußes für 6 Wochen
Sohlenversteifung der Schuhe
Einlagenversorgung für 3-6 Monate
Ggf. Entfernung der Platte nach 6 – 12 Monaten

 

Hallux Rigidus.

Die Abnutzung (Arthrose) am Großzehengrundgelenk bedingt eine Bewegungseinschränkung sowie Schmerzen und wird Hallux rigidus genannt. Oft tritt die Erkrankung an beiden Füßen in unterschiedlicher Ausprägung auf. Im Zuge der Arthrose bilden sich Knochenanbauten am Mittelfußköpfchen und dem Großzehengrundglied, die von außen als Vorwölbung zu sehen und zu tasten sind.
Operativ:
Abtragen der Knochenleisten (Cheilektomie)
Lösen des Gelenks (Arthrolyse)
Gelenkversteifung (Arthrodese)
Kunstgelenk (Prothese)

Cheilektomie

Die Cheilektomie wird bei Arthrosen angewandt und besteht in einer Abtragung der Knochenanbauten im Gelenkbereich. Begleitend wird die meist entzündlich veränderte Gelenksschleimhaut abgetragen. Es resultiert neben der Schmerzreduktion ein vergrößerter Bewegungsumfang im Gelenk. Wir wenden diese Operation vor allem bei Arthrosen am Großzehengrundgelenk an.
Nachbehandlung bei Hallux rigidus:
Fadenzug nach 12-14 Tagen
Physiotherapie
Entlastung des Vorfußes für 4 Wochen
Einlagenversorgung für 3-6 Monate

Gelenkersatz

Der  Gelenkersatz am Vorfuß wird bei Arthrosen am Großzehengrundgelenk durchgeführt.

Es gibt prinzipiell 2 Arten von Prothese:

Die Totalendoprothese, bei der die Gelenkoberflächen am Mittelfußknochen und Großzehengrundgelenk ersetzt werden und die Hemiprothese, bei der nur eine der beiden Gelenkoberflächen ersetzt wird.

Versteifung

Hier wird das Großzehengrundgelenk in einer günstigen Funktionsstellung versteift. Dies erfolgt mit Platten und Schrauben welche belassen werden können. Ein Abrollen über den Vorfuß ist weiterhin möglich.

 

Hammerzehen (Krallenzehen, Klauenzehen).

Als Hammerzehe wird die Fehlstellung bezeichnet, bei der sich die Zehen zusammenkrümmen und nach oben zum Fußrücken hin zurückziehen. Verlieren die Zehengelenke dabei an Beweglichkeit, liegt dann eine so genannte rigide Deformität vor. Je nach Stellung der Zehe und der Rigidität werden die Zehen auch als Krallen- oder Klauenzehen bezeichnet, wobei es auch in der Fachliteratur keine einheitliche Einteilung gibt. Außer dem kosmetisch störenden Bild treten oft Hühneraugen (Hyperkeratosen oder Clavi) an den steifen, hochstehenden Gelenken mit entsprechender Druckempfindlichkeit auf. Um die Schmerzen zu lindern werden oft die Zehen abgepolstert oder Zehenspreizer verwendet. Dies führt jedoch meist nicht zu einer dauerhaften Linderung.
Als ursächliche Therapie bleibt in der Regel nur die Operation, wobei, bei Vorliegen eines Hallux valgus, dieser immer in die Korrektur mit einbezogen  werden sollte.
Knöcherne Eingriffe: z.B. Operation nach Hohmann Versteifung (Arthrodese) des Zehenzwischengelenks, Operation nach Weil.
Weichteileingriffe: z.B. Gelenkkapsellockerung, Sehnenchirurgie

OP nach Hohmann

Bei Hammerzehen und Krallenzehen besteht ein Missverhältnis zwischen Knochen- und Weichteillänge mit Verformung der Zehen. Deswegen muß in aller Regel der Knochen verkürzt werden, so dass die Zehe wieder gerade eingerichtet werden kann. Diese wird durch das Abtragen eines Knochenteils am Zehengelenk (PIP-Gelenk) umgesetzt, da dieses sehr häufig auch eingesteift ist. Der Hautschnitt wird auf der Zehenoberseite längs gelegt (ca. 2-3 cm).

Damit die Zehe in der neuen Position sicher ausheilen kann, wird sie mit einem Draht der Länge nach fixiert. Dieser wird nach 2-3 Wochen wieder entfernt. Es resultiert ein gerader Zeh mit einer Restbeweglichkeit im Gelenk.

Nachbehandlung:

Fadenzug nach 14 Tagen Drahtentfernung nach 2-3 Wochen Physiotherapie Vorfußentlastungsschuh für 6 Wochen

Morton Neurom.

Ein Morton Neurom (auch Morton Neurinom) tritt an den, die Zehen versorgenden Nerven am Vorfuß auf. Aufgrund von verschieden Ursachen werden diese Nerven irritiert, entzünden und verdicken sich. Begleitend bildet sich häufig Schleimbeutelgewebe, das auch entzündlich verändert ist. Der betroffene Patient klagt über ein Einschlafen oder Schmerzen am Vorfuß oder den Zehen, oft beim Tragen von festem, engem Schuhwerk. Neben der Krankengeschichte und der körperliche Untersuchung führt die Kernspintomographie (MRT) meist zur eindeutigen Diagnose.
Die Therapie richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Beschwerden. Oft kann durch individuelle Einlagenversorgung und Injektionen oder Medikamenteneinnahme eine kurz- bis mittelfristige Besserung erzielt werden. Bei ausbleibendem Erfolg oder Wiederauftreten der Symptome muß jedoch eine Operation in Erwägung gezogen werden. Dabei kommt die Befreiung (Neurolyse) oder Entfernung (Neuromexstirpation) des Nerven in Frage.

Metatarsalgie.

Schmerzen am Vorfuß, in der Regel unter den zentralen Zehenballen, oft gepaart mit starker Schwielen- oder  Dornwarzenbildung.
Die Therapie richtet sich nach der jeweiligen Grunderkrankung. Oft kann durch individuelle Einlagenversorgung und Injektionen oder Medikamenteneinnahme eine kurz- bis mittelfristige Besserung erzielt werden. Bei ausbleibendem Erfolg oder Wiederauftreten der Symptome muß jedoch eine Operation in Erwägung gezogen werden.

Weil-Osteotomie

Diese Operation wird bei ausgeprägten Fehlstellungen der Zehengrundgelenke, sowie bei Schmerzen am Zehenballen durchgeführt, die durch ein Längenmißverhältnis der Mittelfußknochen verursacht werden. Nach dem Hautschnitt am Fußrücken (3-5 cm) wird das Zehengrundgelenk dargestellt. Der Mittelfußknochen wird mit einem horizontalen Schnitt durchtrennt und der gelenktragende Teil des Knochens zurückgeschoben, so dass der Mittelfußknochen etwas verkürzt wird. Schließlich werden die Knochenanteile in der neuen Position mit einer kleinen Titan-Spezialschraube zusammengefügt.

Nachbehandlung:
Fadenzug nach 12-14 Tagen
Physiotherapie
Entlastung des Vorfußes für 6 Wochen
Einlagenversorgung für 3-6 Monate

 

Kapsel-, Band- und Knorpelverletzungen am Sprunggelenk.

Die Verletzung des Kapselbandapparates am Außenknöchel ist die häufigste im Bereich des Fußes und Sprunggelenkes. Ist eine knöcherne Verletzung ausgeschlossen wird eine Ruhigstellung des Sprunggelenkes durch eine Bandage, in schweren Fällen eine Gipsschiene und eine Entlastung des Beines für einige Tage bis Wochen, sowie eine Sportpause für einige Wochen empfohlen.
Sollten im weiteren Verlauf noch Beschwerden auftreten, muß das Sprunggelenk erneut untersucht werden. Neben einer erfolgten, schlechten Vernarbung der Außenbänder mit daraus resultierender Instabilität des Gelenks können beim Unfall weitere Strukturen geschädigt worden sein. Dazu zählen das Knöchelgabel-Band (Syndesmose) sowie der Knorpel an Sprung- und Schienbein (Flake-Frakture, Osteonekrosis dissecans) oder auch das Innenband. Um diese Verletzungen genau identifizieren und behandeln zu können, empfehlen wir die Durchführung einer Kernspintomographie (MRT) oder weiterer Spezialuntersuchungen.
Bei starken anhaltenden Beschwerden führt oft nur die Operation zur langfristigen Besserung. Dazu werden die Bänder genäht oder rekonstruiert (Bandersatzplastik) und wenn nötig die Knöchelgabel mit einer Schraube bis zur Ausheilung der Bänder fixiert (Stellschraube). Am Knorpel kommen arthroskopische und offene Operationen zum Einsatz. Dabei wird der verletzte Knorpel geglättet, der Ersatz durch knorpelähnliches Bindegewebe angeregt (Microfrakturing), oder eine Knorpel-Knochentransplantation (OATS-Plastik) durchgeführt.

 

Arthroskopie

Am Fuß werden am häufigsten das obere (OSG) und untere Sprunggelenk (USG) sowie das Großzehengrundgelenk gespiegelt (arthroskopiert). Vorhandene Schäden können je nach Ausmaß sofort versorgt werden: Bei Veränderungen an der Gelenkschleimhaut (Entzündung, Narbenzügel) werden diese entfernt. Sollten sich Knochenanbauten gebildet haben, werden sie mit einer speziellen Fräse abgetragen. Freie Gelenkkörper, die sich entweder aus kleinen, abgesprengten Knochen- und Knorpelanteilen entwickelt haben oder von der Gelenkschleimhaut gebildet wurden, können entfernt werden. Bei Knorpelschäden kann der darunter liegende Knochen mit einem speziellen Instrument aufgebrochen (Microfacturing). Durch das einströmende Blut bildet sich im Defektareal ein Ersatz-Narbenknorpel.

Nachbehandlung:
Fadenzug nach 14 Tagen
Verband oder Gipsschiene
Je nach Eingriff Entlastung des Beins für wenige Tage bis einige Wochen

Bandrekonstruktion, Bandersatz

Wenn am Sprunggelenk eine Instabilität mit Schmerzen nach konservativer Therapie besteht oder bereits deutlich ausgeprägt beim frischen Trauma vorliegt, ist meist eine Operation angezeigt.
Der äußere Bandapparat ist dabei deutlich häufiger betroffen. Bei der Operation wird meist zunächst eine Arthroskopie durchgeführt, um Verletzungen des Gelenkknorpels auszuschließen und Schäden im Gelenk beheben zu können. Danach erfolgt ein ca. 6-8 cm langer Hautschnitt am Außenknöchel. Der Kapsel-Band-Apparat wird dargestellt. Bei frischen Verletzungen können die Bänder oft direkt genäht werden. Wenn die Außenbänder nicht mehr rekonstruiert werden können, müssen sie ersetzt werden. Dazu wird entweder ein Streifen der Knochenhaut des Wadenbeins gewonnen und dem Bandverlauf entsprechend vernäht.
Ist das Knöchel-Gabel-Band verletzt, wird es genäht und das Wadenbein mit einer Schraube an das Schienbein fixiert.
Bei Verletzungen des Innenbandes erfolgt der Hautschnitt am Innenknöchel auf ca. 6 cm Länge. Das Band wird direkt genäht. In einigen Fällen wird die Naht durch einen Fadenanker fixiert.
Sind die Bänder am Außen- oder Innenknöchel mitsamt eines Knochenblocks abgerissen, kann dieser mit Schrauben oder Drähten wieder fixiert werden.

Nachbehandlung:
Fadenzug nach 14 Tagen Unterschenkelschiene für 2-4 Wochen
Gips oder Gipsersatzstiefel für weitere 4 Wochen
Vollbelastung des Beins nach ca. 6-8 Wochen
Sportfähigkeit nach ca. 10-12 Wochen

 

Arthrose am oberen und unteren Sprunggelenk

Wie an allen anderen Gelenken des Körpers können auch am oberen, wie unteren Sprunggelenk Abnutzungserscheinungen vorkommen, welche als Arthrose bezeichnet werden. Nach dem Bruch eines am Gelenk beteiligten Knochens, nach Knorpelschäden oder bei Bandinstabilitäten und Systemerkrankungen wie Rheuma treten Schmerzen, Schwellneigung und Bewegungseinschränkung, v.a. bei Belastung auf. Die Krankengeschichte, die Untersuchung und das Röntgenbild führen meist zur sicheren Diagnose.
Am oberen Sprunggelenk steht neben der Gelenkspiegelung (Arthroskopie), bei der Gelenkschleimhaut und Knochenüberstände abgetragen werden können, und der Gelenkversteifung (Arthrodese) der künstliche Gelenkersatz (Prothese) zur Verfügung. Am unteren Sprunggelenk wird in der Regel auf das bewährte Verfahren der Arthrodese zurückgegriffen, da der ohnehin geringe Bewegungsumfang dieses Gelenkes von den angrenzenden Gelenken gut übernommen werden kann.

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